Naim CD5i – über Schubladen und Alkohol

14 Jan

Guter Klang ist kein Voodoo, bleibt aber Geschmackssache! Und darüber lässt sich bekanntlich endlos streiten. Ich persönlich bevorzuge den „British Sound“ und entsprechend konsequent habe ich meine Kette über die Jahre zusammengestellt: Spendor s6e Lautsprecher, Naim CD5i, Naim Nait 5 Vollverstärker, Linn Basik Plattenspieler an Heed Phonopreamp. Egal ob Gustav Mahler, Bob Dylan, Count Basie oder Trentemøller: Das Musikhören mit dieser Kombi ist mir stets ein großes Vergnügen.

Naim CD 5i mit geöffneter Schublade

Allerdings gibt es einen Schwachpunkt in dieser Kette. Das ist der Naim CD-Player CD5i. Klanglich halte ich den Player in seiner Preisklasse für einen der besten, die Mechanik hat sich allerdings als recht anfällig entpuppt. Innerhalb der Garantiezeit musste der Player schon zweimal zur Reparatur. Kurz nach dem Kauf (2007) wurde das gesamte Laufwerk ausgetauscht und 2010 kam es erneut zu Ausfallerscheinungen und wieder ging er in die Reparatur. Alles sehr ärgerlich und zeitaufwendig.

Vielleicht hatte ich einfach Pech und ein „Montagsgerät“ erwischt. Allerding möchte ich erwähnen, dass auch der Naim Verstärker nach ca. zwei Jahren Nutzung zur Reparatur eingeschickt werden musste! Ich finde das schon etwas auffällig.

Zurück zum CD5i: Spitze Digitalknackser und Sprünge, vor allem am Ende einer CD, waren als Symptome auszumachen.  Als diese im letzten Herbst erneut auftraten, hatte ich die Nase voll und wollte mich in Köln bei einigen Hifi-Geschäften nach einem neuen Player umschauen.

Ein freundlicher Händler (ja, es gibt sie) in der Kölner Innenstadt gab mir am Rande eines Gesprächs folgenden, entscheidenden TIPP: Die manuell zu schließende CD-Lade nicht bis zum Anschlag schließen, sondern ein Stückchen offen halten (ca. 5 mm). Auch in dieser Position bleiben Laser und Laufwerk aktiv und spielbereit. Ich vermute, dass der Händler das Phänomen bei Naim-Playern kannte.

Natürlich habe ich es sofort ausprobiert! Zuvor habe ich noch sehr vorsichtig mit der
Spitze eines diagonal gefalteten Kosmetiktuches und etwas Isopropyl-Alkohol die Linse gereinigt, auch wenn mir die ursprünglichen Verkäufer dringend davon abgeraten hatten, die Linse selbst zu reinigen. Dank manueller Schiebe ist die Lasereinheit jederzeit von außen gut zugänglich.

Man sollte wohl nicht immer dem Rat sogenannter Experten folgen. Ich vertraue lieber meinen Fähigkeiten und meiner Urteilskraft. Seit diesen Maßnahmen im Herbst letzten Jahres läuft der Player wieder völlig ohne Sperenzchen. Ich war überrascht und natürlich auch erleichtert. Und eine technisch schlüssige Erklärung kann ich auch nicht anbieten. Vielleicht hat der eine oder andere Techniker/Physiker dafür eine logische Herleitung parat.

Nach den gemachten Erfahrungen kommen Naim-Modelle für mich zukünftig nicht mehr in Frage, dafür haben mir diese Geräte zu viel Ärger bereitet. Aber es gibt ja auch etliche andere – zumeist britische – Hersteller, die mit Spendor hervorragend harmonieren, so zum Beispiel Mission Cyrus.

Vielleicht kommen manche Besitzer von Naim-Geräten zu ganz anderen Ergebnissen als ich und sind mit den Geräten dieses Herstellers vollstens zufrieden. Ich kann hier nur von meinen Erfahrungen berichten und die sind leider etwas negativ geprägt. Vielleicht sind die Tipps und Hinweise aber auch für andere Naim-Hörer oder -Interessierte hilfreich. Wie auch immer: viel Spaß beim Hören!

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