Incredible things in High End – Ethernet-Kabel mit Zimt & Zucker

4 Sep

„Wer es nicht gehört hat, wird es nicht glauben.“ So beginnen wahrscheinlich viele Abhandlungen, die von Technik-Jüngern gerne als „Vodoo“ abgestempelt werden. Frei nach dem Motto: was ich (heute) nicht messen kann, kann ich auch nicht hören. Ein gesundes Maß an Skepsis in Anbetracht vollmundiger Werbeversprechen sollte man sich in jedem Fall erhalten. Aber richtig bleibt: „Hearing is believing“ – mit aller Subjektivität und möglicherweise einem Rest an Zweifel.

AudioQuest_RJ-E-CinnamonUm was es geht? Ein Ethernet Cinnamon („Zimt“) vom amerikanischen Hersteller Audioquest. Im Gegensatz zu den Standard-Ethernet-Strippen aus dem Elektronikfachhandel kommen beim Cinnamon mit 1,25% Silber beschichtete Leiter zum Einsatz (in der Kabelhierarchie wird dieser Anteil bei den teureren Kabel immer weiter erhöht). Die RJ45-Stecker sind zudem mit Goldkontakten ausgestattet. Zumindest diese Erkenntnis gilt als gesichert: den Übergangswiderständen kommt bei jeglicher Signalübertragung eine besondere Bedeutung zu.

Nach Einschleifen in die Kette war die Überraschung groß – gepaart mit der Erkenntnis, dass dieser Kabeltausch hätte besser viel früher stattfinden sollen. Die gesamte Kette – ausgehend vom Linn Akurate DS Streamer – spielte wie befreit und wesentlich körperhafter als zuvor. Mit Begriffen wie Bassfundament, Durchzeichnung und Räumlichkeit lässt sich nur sehr rudimentär beschreiben, wie groß der Schritt in meiner Kette tatsächlich war. Es geht mal nicht um Nuancen, sondern um einen deutlichen Satz nach vorn.

Eine technisch einwandfreie Erklärung kann ich nicht liefern. Aber es zeichnet sich ab, was auch bei Digitalverbindungen z. B. zwischen CD-Player und DAC à la XLR oder Coax hörbar wird: der „analoge“ Grundcharakter des Kabels bleibt auch bei „Digitaltransporten“ heraushörbar. Letztlich werden ja auch die digitalen Daten auf analogem Wege transportiert. Bei der Ethernet-Verbindung scheint das nicht anders zu sein.

Den größten Einfluss soll die Verbindung zum Streamer, gefolgt von der Strecke vom NAS z. B. zur Wanddose haben. Den letzten Meter zum Streamer mit Zimt & Zucker finde ich auf jeden Fall umwerfend!

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