Die dänische Endstufe GamuT D100 (Beitrag zu GamuT hier) verrichtet seit 2003 in meiner Kette ihren Dienst. Das sind nun bald annähernd zwei Dekaden. Ohne Murren und – sofern die Musik das hergibt – mit Verve und in Cinemascope.
Seit einiger Zeit war unregelmäßig und nur nach dem Einschalten ein hochfrequenter Pfeifton auf dem linken Kanal hörbar. Nach dem Ausschlussprinzip wurden andere Glieder der Kette als unbeteiligt identifiziert und die GamuT geriet eindeutig in den Täterkreis. Eine Reparatur war fällig – und das schon nach gut 20 Jahren… 😉
Herr Hauptmann von Musik im Raum aus Wiesbaden, bei dem ich seinerzeit den GamuT gekauft hatte, antwortete auf meinen Hilferuf prompt und empfahl mir den Profi für GamuT-Reparaturen und -Updates. Und tatsächlich: Radio Geiger, der Fernsehmann, aus dem hessischen Kiedrich bot an, Abhilfe zu schaffen. 25 kg schickt niemand gerne auf Reisen und harte Tage ohne Musik via Lautsprecher standen an… Wer Körperschall als Teil des Gesamterlebens empfindet, wird mit Kopfhörern – auch noch so formidablen – wohl nie vollends glücklich.
Nach erfolgreicher Reparatur wurden von Alexander Geiger noch die Kabel zu den Lautsprecherklemmen im Inneren durch Silberkabel ersetzt. Der Amp spielt nicht nur wieder tadellos, er singt! Und mir wurde schlagartig bewusst, wie sehr ich das Lauthören über Lautsprecher in den Tagen davor vermisst hatte. Die Musik bleibt jederzeit organisch, fließend, ganz ohne technische Artefakte oder Aufdickungen! Aus einer sehr guten Basswiedergabe ist eine noch bessere geworden; tief hinabreichend und auch in den untersten Lagen jederzeit deutlich konturiert. Was noch auffiel? Das „Pin-pointing“ von Schallereignissen im Raum. Auch der aufgespannte Raum selbst scheint an Kontur und Nachvollziehbarkeit deutlich dazugewonnen zu haben.
Durch den Wiedereinzug des Amps habe ich mich noch mal eingehend mit den Pegelverhältnissen meiner Kette beschäftigt. Der GamuT D100 blieb am Ende bei den werkseingestellten -12 dB. Der zuliefernde DAC, der Chord Hugo TT, wird aber nun statt per XLR mit Cinch mit der Vorstufe verbunden und der Ausgangspegel am DAC manuell etwas herunter geregelt. Der Ausgangspegel des Hugo TT bei Vollaussteuerung ist mit 4,78V über Cinch doch des Guten zu viel. Das Ergebnis: bei hochausgesteuerten Alben (wie z. B. von Moderat aus Berlin) gibt vor allem im Hochtonbereich Verzerrungen der äußerst unangenehmen Art. Auf hifi-übliche 2,4 Volt herunter gegelt, klang es (wieder) top.
Normalerweise gibt es in diesem Blog keine Werbung. Für Herrn Geiger muss es aber mal sein: super Service, top Kommunikation und ein sehr überzeugendes klangliches Ergebnis nach Update der GamuT-Endstufe. Zudem war der Amp selbst im Neuzustand nach Kauf nicht so gut und professionell verpackt gewesen wie bei der Rücksendung. Eine dicke Empfehlung!
Ach ja: eine neue Sicherung gab es für den GamuT auch noch. Die Wirkung ist deutlich mehr als die sprichwörtliche Kirsche auf der Sahne und womöglich einen eigenen Beitrag wert. In die Halterung am GamuT wanderte eine HiFi-Tuning Supreme 3 Feinsicherung in der Kupfervariante.
Der Versender sagt: „Die Kupferversion der audiophilen Feinsicherung Supreme 3 von HiFi-Tuning Berlin verwendet für Kappen und Schmelzleiter eine spezielle und extrem hochwertige Kupferlegierung. Die Kappen sind 24kt. vergoldet, um die Oxidation des hochreinen Kupfers zu verhindern. Die Sicherung mit Schwarzem Keramik-Körper wird von HiFi-Tuning kryogenisiert und einer Quanten-Behandlung unterzogen.“
Ich sage: „Bei hochwertigen Komponenten auf jeden Fall ausprobieren. Den klanglichen Zugewinn habe ich so nicht für möglich gehalten. Ein Hochgenuss!“
Auf die nächsten 20 Jahre mit der GamuT-D100!