Bei Kompaktlautsprechern wie auch bei Standlautsprechern gilt: Je näher sie an die umgebenden Wände gerückt werden, desto mächtiger, aber auch schwerer kontrollierbar (und möglicherweise unpräzise) wird der Bass. In der Regel kann bei mangelndem Bass leichter Abhilfe geschaffen werden als bei überhöhtem Bass. Und wer will schon die Lautsprecher mitten im Raum stehen haben? Viele britische Lautsprecher werden für die wandnahe Aufstellung optimiert.Kompaktlautsprecher können bei Bedarf mit einem sog. Subwoofer, also einem separaten Basslautsprecher ergänzt werden. Auch hier gibt es aktive und passive Varianten, wobei die aktiven mehr Anpassungsmöglichkeiten (Lautstärke, Übernahmefrequenz) bieten. Dieser Basslautsprecher arbeitet monophon und kommt oft in Würfelform daher. Da dieser „lediglich“ die Aufgabe hat, den Bassbereich zu verstärken, der für das menschliche Ohr nicht ortbar ist (sofern die Übernahmefrequenz niedrig genug eingestellt wurde), reicht theoretisch ein solcher Würfel.
Eine einzelne Schallquelle führt jedoch häufig zu stärkeren Resonanzen, als bei zwei Subwoofern, die für eine gleichmäßigere Ausbreitung des niederfrequenten Schalls sorgen (in unterschiedlichen Ausführungen gibt es Doppel-Subwoofer beispielsweise vom Hersteller Audiodata).
Insbesondere beim Thema Bass muss aber auf ein physikalisches Grundprinzip hingewiesen werden: Um beispielsweise Kesselpauken, ganze Symphonieorchester oder japanische Riesentrommeln möglichst authentisch wiedergeben zu können, also Luftbewegungen durch große Fellflächen, bedarf es Membranfläche, mehr Hub oder von beidem.Aber: Insbesondere Bassfrequenzen regen Einrichtungsgegenstände, Fußböden etc. zu Resonanzen an. In der Praxis ist weniger oft mehr – große Lautsprecher gehören in große Räume! Hier gilt es, einen guten Kompromiss zwischen bewegter Fläche und Zuträglichkeit für den Raum zu finden. Auch deshalb sollten Sie Lautsprecher vor dem Kauf möglichst in den eigenen vier Wänden hören. Gute Fachhändler bieten diesen Service.Bassmembrane sind aufgrund ihrer Größe und ihres Hubs i.d.R. langsamer als die Mittel- und Hochtöner. Mehrere gleichgroße Membrane für die Basswiedergabe erfüllen diese Aufgabe unter Umständen besser, d.h. präziser und schneller als ein einzelner, großer Basstreiber. Die Ortbarkeit in diesem Frequenzbereich spielt wie gesagt nur eine untergeordnete Rolle. Insofern ergibt sich hieraus kein Widerspruch zum Ideal der Punktquelle.