Wow, da geht noch was! Wenn man nun zwei MC-3 kaskadiert, also hintereinander schaltet, wird die Musikdarbietung tatsächlich noch live-haftiger, raumfüllender und klingt noch eine Spur realer. Subjektiv lauter, mit noch mehr Bühnenbreite und mit klarer umrissenen, einfacher ortbaren Musizierenden auf der imaginären Bühne – energiegeladen und frei von Schärfe. Hier gilt die alte Regel: das Bessere ist des Guten Feind.
Um aber die Relationen deutlich zu machen: der erste MC-3 war ein großer und sehr deutlicher Schritt nach vorn, der zweite MC-3 ist vergleichsweise die „Kirsche auf der Sahne“. Die einfache Gleichung „2 x MC-3 = doppelt so gut“ geht nicht auf. Der Zuwachs ist schwer zu quantifizieren, aber nichts desto trotz deutlich wahrnehmbar.
Übereinander gestapelt, benötigen die beiden schwarzen Boxen nicht mehr Stellfläche, jedoch eine weitere Stromzuführung und etwas Geduld beim „Locking“ des Eingangssignals, da dies für jede Stufe des Re-Clockings fällig ist. Optisch erinnert mich das Setup ein wenig an eine kleinformatige Ausgabe der schrankgroßen „Super-Computer“ (vor allem beim Einschalten!), über die die Schurken in den 60er Jahre Bond-Filmen verfügten und die über ein ganzes Arsenal von Lämpchen hektische Aktivität hinter der Blechfassade suggerierten. Bei den MCs ist es zum Glück umgekehrt: bis auf die blaue LED beim „Locking“ gibt’s kein Blinken im Dauerbetrieb, dafür aber Betriebsamkeit hinter dem Blechkleid.
Afiçionados, die sich neben dem Leica-Objektiv 50 mm f/2.0 Summicron-M, noch ein lichtstarkes f/1.4 Summilux-M gleicher Brennweite für ihre Leica M kaufen, weil das Bokeh und die Freistellungsfähigkeiten halt so geil sind, würden wohl nicht lange überlegen und flux zu einem zweiten MC-3 greifen. Doch im Ernst: ein einzelner Re-Clocker wird vermutlich bei Vielen eine sehr deutliche Verbesserung in der Kette bewirken. Bevor Sie also die Re-Clocker zu einem Zwillingspärchen verdoppeln, würde ich zunächst sicherstellen, dass ordentliche Digitalkabel die Geräte miteinander verbinden, so z.B. ein S/P-DIF BNC-Kabel, das tatsächlich einen 75 Ohm Wellenwiderstand hat und ein gut gemachtes USB-Kabel wie das AudioQuest Diamond-, WireWorld Platinum Starlight®-, JCAT-Reference-, HABST-Ultra- oder das KingRex Unanimous uArt USB-Kabel.
So, ich muss jetzt mal wieder hören gehen, solange beide MCs zusammen noch in meiner Anlage ihren Dienst verrichten…