Roon Labs‘ Roon media server

13 Jun

Roon ist eine Server-Software, die auf MAC oder PC die eigene Musiksammlung komfortabel zugänglich macht und über den Rechner oder verbundene Devices wiedergibt. Meridian hatte zugestimmt, die Software ihrer bisherigen Musikwiedergabelösung in eine Neugründung zu überführen: Roon Labs. Nicht von ungefähr erinnert die Software an das Komplettsystem des Sooloos Music Servers, einer hochpreisigen High-End-Lösung, die sehr wenig Wünsche offen und sich per Touch Screen bedienen ließ. Sooloos war 2008 von Meridian übernommen und mit den eigenen Audio-Produkten verschmolzen worden.

Nun Roon. Der Informationsgehalt und die Selektionsmöglichkeiten sind umwerfend. Mehr Meta-Daten für die heimische Sammlung sind momentan wohl nicht zu bekommen. Punkt.

Es gibt dabei eine ganze Reihe von Ansätzen, die eigene Musiksammlung erfahrbar zu machen und einige versteckte Highlights der eigenen Sammlung wieder zugänglich zu machen und so neu zu erleben. Dazu gibt es zahlreiche Filter- und Selektionsmöglichkeiten. Optisch super gelöst mit den Focus-Dialogen (siehe obige Abb.) Das ganze garniert mit Bildern, Tourinfos, Links und einer Darstellung, die auch Klassikhörer vollständig befriedigen dürfte. Bei vielen Stücken sind die Songtexte („Lyrics“) bereits hinterlegt. Diese lassen sich in einem eigenen Fenster anzeigen (s. nachfolgende Abb.).

Tracks_w_Lyrics

Wen der Hafer sticht und es selbst probieren möchte sei darauf hingewiesen, dass Roon – z.B. auf dem heimischen NAS – selbst das Zepter schwingt und die Musiksammlung verwaltet. Es ist daher angeraten, es zunächst mit einer Kopie der eigenen Sammlung zu versuchen, da sich ansonsten Dateistrukturen verändern können und höchstwahrscheinlich werden. Nachdem Roon nun weiß, in welchem Ordner es zu suchen hat, startet der Einleseprozess, bei dem auch gleich auf Dubletten geprüft werrden kann. Etliche Zusatzinformationen werden nun selbsttätig hinzugefügt. Dies kann je nach Größe der Sammlung einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.

Tosca_01

Was mir bislang fehlt? Eine Remote-Software-Lösung für iPad und Co., die den ferngesteuerten Zugriff auf den Server zulässt, aber vor allem die Ausgabe der Musik auf Linn-Geräte. Ergebnis: die App bleibt bei mir völlig stumm. Keine guten Voraussetzungen für den Musikgenuß! Angeblich soll die Wiedergabe – wie die nachfolgend abgebildete Signalkette suggeriert – bereits über Airplay möglich sein. Mit der Limitation auf 16 Bit/44.1 kHz könnte ich mich vorrübergehend arrangieren. Damit, dass der Akurate DS bei Zugriffsversuchen komplett neu gebootet wird nicht. Musik aus Roon auf den Linn Akurate DS? Fehlanzeige!

Signal-PathDas potentere Songcast soll lt. Forenbeiträgen bei Roon Labs in Arbeit sein. Bis dato ist es leider reine Fiktion. Summa summarum: Für die reinen „Computer-Audiophilen“ eine womöglich auch heute bereits attraktive Gesamtlösung mit ungeahntem Komfort und Informationsgehalt. Für diejenigen unter uns, die einen Network Music Player ihr eigen nennen, heißt es: obacht und abwarten!

Es bleibt zu hoffen, dass an dieser Applikation konsequent weiter gebaut wird. Dann könnte es die audiophile App des Jahres werden. Zumindest für diejenigen, die einen Rechner als Musikserver und -lieferant in ihr System einbinden möchten.

 

 

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